Der Hochschulbereich in der VR China wurde seit 1978 kontinuierlich ausgebaut, erweitert und durch Zusammenlegung kleinerer Hochschulen, durch Neugründungen und Umbenennungen den wachsenden Bedürfnissen angepasst. Im Jahre 2006 existieren in China etwa 1700 Hochschulinstitutionen.

Für das wissenschaftliche Niveau, die materielle und personelle Ausstattung sowie in der Folge auch für die Bewertung der erworbenen Abschlüsse ist die Zugehörigkeit einer Hochschule zu dem so genannten 211-Projekt von herausragender Bedeutung. Die in diesem Projekt von der chinesischen Regierung besonders geförderten etwa 100 Hochschulen bzw. Hochschulinstitute sollen im 21. Jahrhundert ein Niveau erreichen, das dem der Spitzenuniversitäten der (westlichen) Welt vergleichbar ist. Die Zugehörigkeit zu dem 211-Projekt ist in der anabin-Hochschulliste eigens vermerkt.

Die Bezeichnung key-university oder Schwerpunkthochschule findet keine Anwendung mehr. Es kann allerdings festgestellt werden, dass die ehemaligen key universities mit den jetzigen 211-Hochschulen weitgehend identisch sind.

Im Mai 1998 wurde außerdem ein weiteres Projekt ins Leben gerufen, das so genannte 985-Projekt, dem die besten chinesischen Hochschulen (37 Institutionen im Jahre 2006) angehören sollen. Diesen Hochschulen fließt ein erheblicher Anteil der gesamten Forschungsförderung zu.

Junior Colleges vermitteln eine dreijährige, eng berufsorientierte Ausbildung, häufig im Bereich Sekretariatskunde, Fremdsprachenkorrespondenz, Tourismus, aber auch in technischen oder medizinischen Fächern. Das wissenschaftliche Niveau dieser Colleges ist als relativ niedrig anzusehen.

Auch an den regulären Hochschulen, die Bachelor- und Masterstudiengänge anbieten, werden häufig so genannte non-degree-Studiengänge von dreijähriger Dauer angeboten, die im Hinblick auf das Ausbildungsniveau ebenso einzustufen sind wie die Ausbildungsgänge an Junior Colleges.  

Das chinesische Schulsystem umfasst bis zum Erwerb des Sekundarschulabschlusses, der die Möglichkeit zur Teilnahme an der Nationalen Einheitlichen Hochschulaufnahmeprüfung eröffnet, in aller Regel zwölf allgemeinbildende Schuljahre. 

Es gliedert sich in

 

• eine sechsjährige Grundschule
• eine zwei- bis dreijährige Untere Mittelschule
• eine dreijährige Obere Mittelschule