Das Bildungswesen ist stark von dem südafrikanischen geprägt, obwohl Namibia seit der Unabhängigkeit versucht, seinen eigenen Weg im Bildungsbereich zu beschreiten. Die Gründung der einzigen Hochschule, der University of Namibia, durch Parlamentsakt vom 31.8.1992 erfolgte auf Empfehlung der Commission of Higher Education. Die Universität besteht aus 7 Fakultäten und 3 Zentren.

Das namibische Schulsystem umfasst bis zu dem die Hochschulzugangsqualifikation vermittelnden Sekundarschulabschluss zwölf Schuljahre.

Es gliedert sich in

• sieben Jahre Primarschule
• fünf Jahre Sekundarschule

Die Schulpflicht beginnt mit dem sechsten und endet mit dem sechzehnten Lebensjahr.

Mit der Reorganisation des namibischen Staates wurden mit Wirkung ab 1995 neue Schulabschlüsse bzw. Hochschulzugangsqualifikationen in Namibia eingeführt, die sich von dem bisherigen Modell Südafrika abwendeten und sich dem britischen System näherten. Es handelte sich dabei um das international anerkannte "International General Certificate of Secondary Education (IGCSE)" – vergleichbar mit dem britischen "GCSE" - und das 1995 neu eingeführte "Higher International General Certificate of Secondary Education (HIGCSE)", mit Funktion der britischen "Advanced Level", jedoch ohne ganz deren Qualität zu erreichen. Beide Prüfungen wurden im Hinblick auf die Einhaltung der internationalen Standards, aber auch unter Berücksichtigung der spezifischen namibischen Bedürfnisse durch das Local Examinations Syndicate der University of Cambridge überwacht.

Ab 2007 löste das "Namibia Senior Secondary Certificate (NSSC)" die Vorgängerzeugnisse IGSCE und HIGSCE ab. Auch hier blieb die Zusammenarbeit mit der CIE (Cambridge International Examinations) zwecks Qualitätssicherung bestehen.

Im Rahmen der aktuellen Bildungsreform wurden u.a. Lehrplan und Struktur der oberen Sekundarstufe überarbeitet und zwei neue Schulabschlüsse, das „Namibian Senior Secondary Certificate Ordinary (NSSCO)“ (2020) und das „Namibian Senior Secondary Advanced Subsidiary (NSSCAS)“ (2021), eingeführt.
In struktureller Hinsicht wurde die zehnte Klasse der oberen Sekundarstufe angegliedert, die damit drei Schuljahre (Klasse 10–12) umfasst. Der neue Lehrplan der Sekundarstufe II beinhaltet Kurse unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade, genannt „Ordinary Level“ und „Higher Level“, wobei hinsichtlich des Unterrichtniveaus nach Klassenstufen getrennt wird. In den Klassen zehn und elf können seit 2020 damit nur noch Fächer im einfacheren „Ordinary Level“ belegt werden, wohingegen der Unterricht in Klasse 12 seit dem Jahr 2021 ausschließlich aus „Higher Level“- Fächern besteht.

Die neuen Zeugnisse ersetzen das NSSC und bilden in Verbindung die Hochschulzugangsqualifikation.